Life is a Journey
Ich habe lange in einem richtigen Büro mit Kaffeemaschine und Aktenordnern gearbeitet. Weil ich aber viel lieber Abenteuer erlebe, habe ich den Aktendeckel zugeklappt, meinen Koffer gepackt (wirklich nur einen!) und bin einmal um die Welt gereist. Und das ist mir dabei passiert:
In Kanada
...traf ich zwölf Schwarzbären (nicht alle auf einmal und zum Glück mit ordentlich Abstand!) und ein Baumstachelschwein, das sich von der Rückwand eines Plumpsklos ernährte.
In den USA
...erschnupperte ich, wie es in Hollywood riecht (nach Träumen - geplatzten und geglückten - und nach reichen Pinkeln).
In Mexiko
...bin ich mit einem Walhai geschwommen, der ganze zwölf Meter lang war (das ist so lang wie ein LKW).
In Ecuador
...wurde ich zum Glück nicht von einem Lama bespuckt. Dafür machte ich im Schlaf unfreiwillig die Bekanntschaft einer hinterlistigen Karate-Kakerlake und habe Schildkröten gesehen, in deren Panzer ich zweimal gepasst hätte.
In Kolumbien
...lernte ich, wie man schlimme Sachen erleben kann und trotzdem den Blick für das Positive behält.
In Peru
...wanderte ich fünf Tage lang zu einer geheimnisvollen Ruinenstadt der Inkas und hatte danach nur vier Blasen am Fuß!
In Chile
...stieg ich trotz schlimmsten Muskelkaters zum Torres del Paine hinauf (oder wie ich ihn seitdem nenne: Torres del Pain).
In Bolivien
...fuhr ich durch die größte Salzwüste der Erde und stand in einem aktiven Vulkan (es roch nach Pups).
In Argentinien
...sah ich den Perito Moreno Gletscher mit eigenen Augen und hörte ihn mit eigenen Ohren (ein Gletscher ist nämlich richtig laut: er knackt und kracht und knirscht).
In Neuseeland
...buddelte ich mir an einem Hot Water Beach eine eigene Badewanne in den Sand. Das Thermalwasser dort ist sehr heiß, so heiß, dass man aufpassen muss, sich nicht zu verbrennen.
In Australien
...streichelte ich ein Känguru und verlor mein Herz an einen Koala.
In Thailand
...machte ich die Erfahrung, dass Sonnenbrand auf den Lippen sich mit scharfem Essen (sehr scharf! So richtig, richtig, ober scharf!) nicht gut verträgt.
In Indonesien
...kam es zu einem Missverständnis mit einem Affen, der mein freundliches Lächeln als Drohung interpretierte (zeige einem Affen NIEMALS deine Zähne, wenn du sein Freund werden willst).
In Vietnam
...gab es Essen, das so lecker war, dass ich heute noch davon träume.
In Kambodscha
...besichtigte ich Tempelanlagen, die super alt sind und langsam von der Natur zurück erobert werden. Von der Natur und einer Fiffillion Touristen am Tag.
Und jetzt?
Ich durfte auf meiner Weltreise viele tolle Sachen erleben. Ich bin mit einem einzigen Koffer aufgebrochen, aber zurückgekommen bin ich mit einer ganzen Wagenladung voller Erinnerungen. Bei meiner Rückkehr hatte ich so viele Geschichten im Gepäck, dass alle Koffer der Welt nicht ausreichen würden, um sie zu verpacken. Lange Geschichten und kurze Geschichten. Wahre Geschichten und erfundene. Warme Geschichten und kalte Geschichten. Lustige und welche mit Detektiven und Geheimagenten.
Als ich zurück nach Berlin kam, habe ich deshalb einen Schreibtisch ins Schlafzimmer gestellt und einen Stuhl dazu. Ich habe mir zwei Topfpflanzen zugelegt und meine erste Geschichte aufgeschrieben (die mit den Detektiven!). Und jetzt bin ich gespannt, wo mich meine neue Reise hinführt.
Eine Kaffeemaschine habe ich nun nicht mehr. Aber das macht nichts. Ich trinke sowieso lieber Tee.